Einsparungen oder Risiko: Anhebung der Schwellenwerte für obligatorische Wirtschaftsprüfungen

04.05.2021

Am 1. Januar traten Änderungen in Kraft, welche die Schwellenwerte von Aktiva und Umsätzen für die Einleitung einer Wirtschaftsprüfung anheben. Viele Unternehmen, die noch keine Verträge mit Wirtschaftsprüfern abschlossen, bekamen jetzt die Möglichkeit, keine Wirtschaftsprüfung für 2020 durchzuführen.

Für die meisten Unternehmen werden durch diese Änderungen sowohl die Kosten für die Wirtschaftsprüferdienstleistungen, als auch der Arbeitsaufwand der Buchhalter (ohnehin groß genug während des Jahresabschlusses) erheblich gespart. Darüber hinaus wird der Aufwand für lange Klarstellungen und die Angabe aktualisierter Berichte bei Nichtübereinstimmung des Unternehmens mit dem Prüfungsurteil sowie die Risiken eines eingeschränkten Bestätigungsvermerks reduziert, was wiederum mit Reputationskosten verbunden ist.

Die Vorteile der Anhebung der Schwellenwerte für die obligatorische Wirtschaftsprüfung liegen auf der Hand. Was sind aber die „Stolpersteine“?

Weniger Sicherheit für Management

Neben der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften gab die Prüfung dem Management eines Unternehmens ein gewisses Maß an Überzeugung von der guten Qualität der erstellten Abschlüsse und der Richtigkeit der Bilanzierung großer Transaktionen. Darüber hinaus konnten dank den Kommentaren der Abschlussprüfer die Buchführung und die Abschlüsse korrigiert werden, bevor die Mängel von den Steuerbehörden entdeckt werden und zu Geldbußen führen.

Ohne eine unabhängige Stellungnahme kann sich das Management nur auf die Expertise seiner Buchhalter verlassen. Dies verringert bis zu einem gewissen Grad das Vertrauen des Managements zu den Berichten und erhöht das Risiko von Fehlern und Mängeln.

Erhöhte Aufmerksamkeit seitens interner Controller und Abschlussprüfer der Hauptgesellschaft

Die Unternehmen mit ausländischem Kapital können mit dem Problem konfrontieren, die Abschlusszahlen gegenüber den Wirtschaftsprüfern der Hauptgesellschaft bestätigen zu müssen. Während der ausländische Eigentümer früher eine Übersetzung des Berichts des Abschlussprüfers erhielt, die sowohl die firmeninternen Zwecke, als auch die Anforderungen der Abschlussprüfer des Eigentümers erfüllte, muss der Eigentümer jetzt alternative Tools verwenden, um die Abschlusskennzahlen bestätigen zu lassen.

Dies kann zu zahlreichen Anfragen von internen und externen Wirtschaftsprüfern des Unternehmens und zum zusätzlichen Arbeitsaufwand sowohl im russischen Unternehmen, als auch im Hauptbüro führen. In einigen Fällen kann das Fehlen der Wirtschaftsprüfung für eine russische Tochtergesellschaft die Prüfungsergebnisse der gesamten Unternehmensgruppe negativ beeinflussen

Verlust der Transparenz für Vertragspartner

Der Bericht des Abschlussprüfers erhöht das Vertrauen zu den Berichtskennzahlen nicht nur für die internen Benutzer, sondern auch für die Geschäftspartner des Unternehmens. So wird der Bestätigungsvermerk häufig von Gegenparteien beim Abschluss von Verträgen angefordert. Das Fehlen einer unabhängigen Beurteilung der Abschlusskennzahlen kann das Unternehmen in eine weniger vorteilhafte Position im Gegensatz zu geprüften Wettbewerbern bringen.

Was ist zu tun?

Eine der Alternativen in dieser Situation ist die proaktive Prüfung durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Die zweite Option besteht darin, die Wirtschaftsprüfung durch andere Arten von Revisionen der Buchführung und der Abschlüsse zu ersetzen. Diese Option eignet sich für Unternehmen, die weniger daran interessiert sind, ein förmliches Prüfungsurteil einzuholen, als vielmehr bestehende Risiken und Mängel zu identifizieren und eine unabhängige Beurteilung der  Qualität der Abschlüsse für firmeninterne Zwecke zu bekommen.

Möchten Sie eine unabhängige Stellungnahme zur Qualität Ihrer Abschlüsse bekommen? Wenden Sie sich an das Internal Controls Team von SCHNEIDER GROUP.

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